Kurt Drawert, geboren am 15. 3. 1956 in Hennigsdorf (Brandenburg); Kindheit in Borgsdorf und Hohen-Neuendorf bei Berlin; 1967 Umzug nach Dresden. Schwierige Kindheit und Jugend als nonkonformer Sohn eines „hoch beamteten“ Vaters. Ausbildung zum Facharbeiter für Elektronik, später Abitur auf der Abendschule. Hilfsarbeiter u.a. in einer Bäckerei und bei der Post; wichtig die Stelle als Hilfsbibliothekar bei der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden (wo er durch Lektüren den Grundstock seiner literarisch-philosophischen Ausrichtung legen konnte); später Arbeit in einem Jugendclub. 1982–1985 Studium am Institut für Literatur in Leipzig, wodurch er aus der Position des Hilfsarbeiters herauskam. Seit 1986 freier Autor.
1993 Umzug nach Osterholz-Scharmbeck bei Bremen. 1995/96 Aufenthalt in Rom. Aufenthalte in Bordeaux, Reisen nach Brasilien, Australien, Polen, Russland. Übersetzungen aus dem Russischen, Literaturkritik, Arbeiten für den Rundfunk. Kurt Drawert lebt seit 1996 in Darmstadt, ist verheiratet und hat zwei Kinder. 2018 lebte er als Stadtschreiber in Dresden. Drawert ist Mitglied im PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland.
* 15. März 1956
von Elsbeth Pulver und Alexander Mionskowski
Essay
„Meine Freunde im Osten / verstehe ich / nicht mehr, im Landstrich / zwischen Hamme und Weser // kenne ich keinen. / Gelegentlich grüßt mich / der taubstumme Bauer / von gegenüber“. Diese Verse intonieren unter dem ...